Das Wavelog Nutzerhandbuch
Version DARC DCLnext
Logo: Quelle https://github.com/wavelog/wavelog, Freigabe gemäß MIT Licence
Einführung
Im Rahmen der Runderneuerung des DARC Community Logbooks (DCL) soll das bisherige Logbuch durch ein zeitgemäßes Online-Logbuch ersetzt werden. Die Wahl ist auf Wavelog gefallen. Wavelog ist eine quelloffene Software und im Internet frei verfügbar.
In der CQDL 10/2024 sind die Möglichkeiten von Wavelog dargestellt. Im Gegensatz zur frei verfügbaren Version hat die DARC Version ein paar Einschränkungen. Diese sind
- Live Contest Logging und Zeitversetztes Contest Logging unter QSO
- QSL Ansicht unter QSO
- OQRS Anforderungen unter Einstellungen
Diese Funktionen werden voraussichtlich in späteren Versionen wieder zur Verfügung gestellt
Vorwort
Worum geht es in diesem Handbuch? Wie der Name schon verrät, handelt es sich um Wavelog. Wavelog ist ein Open-Source-Logbuch für Amateurfunk, welches webbasiert auf einem Webserver (entweder tatsächlich im Internet oder aber lokal in einem LAN) installiert wird und welches man per Browser bedienen kann.
Die Idee hinter diesem Handbuch ist nun die, die Benutzung für die Interessierten etwas klarer zu machen. Der Ansatz ist , nach einer kurzen Vorstellung im Allgemeinen, sich eher "Arbeitsablauf begleitend" zu bewegen, also im Grunde genommen den Weg vom “ich will dies tun” zum “so tue ich es in Wavelog” aufzuzeigen.
Dieses Handbuch würde aber gar nicht erst existieren, gäbe es nicht die vielen Hände, die am Code des Wavelog herumschrauben. Ohne jetzt einzelne zu nennen, bedanke ich mich einfach mal ganz pauschal bei jedem, der irgendwie sein Salz mit in die Suppe geworfen hat und Wavelog zu dem gemacht hat, was es heute ist.
Kurz zur Historie: Wavelog erwuchs im Jahr 2024 als Fork des bis dahin recht erfolgreich entwickelten Cloudlog, welches 2MØSQL “erfunden” hatte und bei dessen Entwicklung die Kern-Entwickler, die dann später Wavelog aus der Wiege gehoben haben, intensiv mithalfen. Die Gründe für die Abspaltung möchten wir hier nicht näher beleuchten, weil eben auch nicht jeder alles genau weiß - ich am allerwenigsten 🙂
Seither läuft die Entwicklung etwas barrierefreier, sag ich mal und gefühlt auch innovativer.
Doch genug der (Vor-) Worte, lasst uns ins Thema einsteigen.
Inhaltlich wird sich dieses Handbuch ausschließlich mit der Nutzung und nicht mit der Installation von Wavelog auseinandersetzen. Was die Installation angeht, ist diese zum einen im WIKI des Github-Repositories von Wavelog beschrieben, zum anderen gibt es hier vermutlich auch eine große Breite an Variationen, die es innerhalb eines Handbuchs nicht abzudecken ermöglicht.
Erklärungen vorab
Dieses Handbuch bedient die um einige Punkte reduzierte Version, die der DARC im DCLnext betreibt.
Glossar
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Bezeichnung/Kürzel
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Bedeutung
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AG
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Authentication Guaranteed (bei eQSL)
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Cloudlog
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Das Programm, aus dem Wavelog sich abgespalten hat
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Locator
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Ein Locator bezeichnet ein Planquadrat (z.B. JN39)
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LoTW
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Logbook of the World, ein Dienst der ARRL
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OQRS
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Online QSL Request System
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System–Callbook
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Rufzeichen-Datenbank, die systemweit genutzt wird, um QSO-Details zu ergänzen, z.B. qrz.com oder hamqth.com
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Wavelog
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Das Programm selbst
Autoren: DG9VH und DO5LE
Anpassungen DCLnext: DJ9BX und DL4BBH
Was kann Wavelog?
Ich nenne Wavelog zukünftig jetzt einfach mal “Programm”, auch wenn’s in dem Sinne jetzt ja keines im traditionellen Sinne ist, sondern sich als Web-Applikation bezeichnen lässt. Also, das Programm kann man im Grunde für alle alltäglichen Log-Aufgaben im Amateurfunk verwenden. Es bietet (die Aufzählung erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit) folgende Funktionen:
Logging (in Echtzeit und nachträglich) von “Alltags-QSOs”
Contest-Logging (in Echtzeit und nachträglich)
Verschiedene Statistische Auswertung
rudimentäre Statistiken für Awards/Diplome auf internationaler Ebene
CAT-Kommunikation mit dem Transceiver (per externen Tools)
DX-Calender (welche DXPedition ist wann unterwegs?)
Contest-Calender (welche Conteste laufen heute, am Wochenende und über die nächste Woche?)
Amateurfunk-Satelliten Monitoring (Visualisierung geplanter Aktivitäten, Quelle hams.at) sowie deren Überflüge
Eine Bandmap (koppelbar an die CAT-Daten)
Diverse Import- und Exportmöglichkeiten (ADIF, Cabrillo, …)
QSL-Management und Labeldruck
OQRS (Online QSL Request System)
Synchronisation mit externen Diensten wie qrz.com, clublog, LoTW, HRDLog, eQSL
Verschiedene Darstellungs-Themen (farbliche Darstellung der Seite)
Man sieht also, dass es viele Möglichkeiten gibt, die vermutlich die alltäglichen Belange der meisten Funkamateure befriedigen dürften.
Grundprinzip der Organisation
Multi-User
Zunächst sei einmal erwähnt, dass Wavelog Multi-User-fähig ist, was bedeutet, dass auf einer Installation mehrere Benutzerkonten (User-Logins) angelegt werden können, die jeweils autark für sich arbeiten auf dem System, was die Logs angeht - und zwar gleichzeitig! Es ist so also möglich, auf einer Instanz von Wavelog zum Beispiel für eine ganze Gruppe (z.B. Ortsverband) eine Plattform anzubieten, um online zu loggen.
Es ist jedoch nicht möglich, diese Logbücher zum aktuellen Stand mit anderen Benutzern gemeinsam zu teilen! Dies wäre zum Beispiel für Clubstationen interessant, um hier anhand der Nutzer die Logeinträge trennen zu können, aber dennoch ein gemeinsames Log zu haben. Vielleicht bringt uns die Zukunft hier noch diese Funktion.
Für den Übergang ist es aber ggf. nützlich, wenn man einfach einen User-Account für die Clubstation anlegt, und dort für jeden einzelnen Nutzer noch ein separates Log anlegt. Dann hat man einerseits alle Logs für das Clubstationsrufzeichen zusammen, und der jeweilige Operator kann sich auch sein eigenes Logbuch (manuell) ausleiten, um es - sofern gewünscht - in sein eigenes Log zu kopieren.
Wie verwaltet Wavelog die Logs?
Wavelog, wie auch sein Vorgänger Cloudlog, organisiert die Logeinträge in Logbüchern, die aus einzelnen Stationsstandorten bestehen, zu denen jeweils die Logeinträge erfasst werden. Hierbei kann ein Stationsstandort aber auch mehreren Logbüchern gleichzeitig zugeordnet werden, um vielleicht eine Aufgliederung der Logbücher nach Themen zu ermöglichen (Hauptlogbuch, welches alle QSOs enthält, Portabel-Log, Ferienlog). Jeder im Wavelog angelegte Nutzer kann ein oder mehrere solche Logbücher betreiben.
Doch mal zu einem praktischen Beispiel: Nehmen wir an, ich hätte ein Logbuch, welches ich passenderweise mal mit “DG9VH” bezeichne. Dieses Logbuch stellt jetzt mal meinen Haupt-Log dar, in dem alle QSOs zusammengeführt werden. Jetzt habe ich mehrere Standorte: meinen eigentlichen Stationsstandort (Haupt-QTH), vielleicht noch ein Ferienhaus und dann noch einen Standort, in dem ich z.B. meine Portabel-Aktionen abwickle. Das gibt dann also in Summe betrachtet folgende Struktur, die man im Wavelog abbildet:
Im WavIelog kann nun eine Abbildung (hier mal ein Screenshot meines realen Logbuchs) folgendermaßen aussehen und beliebig kompliziert werden:
Es ist aber erst einmal völlig ausreichend, erst mal nur ein einzelnes Logbuch anzulegen, und für jeden Ort, bei dem man einen anderes Rufzeichen verwendet (z.B. DA1ABC,
W1/D1ABC, DA1ABC/P) ein eigenen Standort. Wenn man später möchte, kann man diese Standorte dann auch einem anderen Logbuch zuordnen.
Was ich damit sagen will ist: Bevor man im Wavelog anfangen kann zu loggen, muss man zumindest einmal ein Stationslogbuch anlegen und für dieses Stationslogbuch mindestens einen Stationsstandort, den man dann mit dem Stationslogbuch verbindet, erst dann kann man tatsächlich mit dem Loggen von QSOs beginnen.
Anlage eines Stationslogbuchs samt Stationsstandort
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